Kleingärtnerverein Eckenheim e.V.

Ansprechpartner:

Herr Herbert Beel
Tel.: 0160 / 28 10 662

Weitere Informationen: www.kgv-eckenheim.de

Es waren überwiegend Mütter, die schon in den Kriegsjahren verzweifelt alles unternahmen, um ihren Kindern etwas zusätzlich zum Essen auf den Tisch stellen zu können. Auf einer Müllhalde bzw. einer stillgelegten Ziegelei sicherten sie sich ein Stückchen Land, um darauf ein paar Kartoffel, Gemüse und etwas Obst anzubauen.
Im Raum Eckenheim oberhalb des Marbachweges stand zu dieser Zeit das Gelände zur Verfügung.

In diesen Jahren war Anton Senner Rektor der Volksschule in Eckenheim. Er pflegte schon währen des Krieges an seiner Schule die so genannten Schulgärten. Als ein in Eckenheim beliebter Pädagoge hatte er das Vertrauen der Eltern seiner Schüler. So traten diese 1920 mit der Bitte an ihn heran, bei der Gründung eines Kleingärtnervereins behilflich zu sein.
Anton Senner sagte zu und veranlasste, dass auch die Eckenheimer Bürger Johann Kirchmann und Johann Zimmer, die großes Interesse an dieser Angelegenheit hatten, ihm bei der Gründung eines Kleingärtnervereins behilflich zu sein. Am 2. Juni 1920 wurde eine Gründungsversammlung im Gasthof „Goldener Hirsch“ einberufen, zu der 89 interessierte Bewohner Eckenheims erschienen. Bei der im Anschluss folgender Vorstandswahl wurde Anton Senner zum Vorsitzenden gewählt.

Die Satzung des Vereins wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung vom 16. Juli 1920 angenommen und am 19. August 1920 in das Vereinsregister eingetragen.

Die Kriegjahre und das Jahr der Währungsreform mit dem damit verbundenen Währungsschnitt , wurde mit großen Schwierigkeiten bewältigt. Es konnten in den Folgejahren nur die dringendsten Bedürfnisse in den Anlagen, wie die Reparaturen der Zäune, Tore und der Wasserleitungen durchgeführt werden. Dank der guten Verbindungen zu den Gremien der Stadt Frankfurt, ging der weitere Aufbau der Anlagen schnell voran.

1957 wurden im Vereinshaus der Anlage 1 Toiletten, ein Kelter- sowie Werkstattraum und ein Raum für kleinere Besprechungen und Vorstandssitzungen erstellt. Auch wurde dieser Bau an das städtische Kanalisations- und Stromnetz angeschlossen.

Bald danach begann man mit der Planung zur Erstellung eines Vereinshauses in der Anlage 2. Die Einweihung wurde im Jahre 1967 gefeiert.

Das Gesamtbild unserer Gärten hat sich in den 83 Jahren wesentlich verändert. Trugen die Gärten von 1920 ausschließlich nur zur täglichen Ernährung bei, so wurden sie immer mehr in Freizeit- bzw. Erholungsgärten umgestaltet. Wo einst nur Gemüse und Kartoffeln angebaut wurden, entstanden immer mehr Rasenflächen, Ziersträucher und Blumenbeete. Aus den notdürftig erstellten Gerätehütten entstanden mit den Jahren gepflegte Gartenlauben. Hier kann der stressgeplagte Stadtmensch in seinem grünen Paradies, inmitten der Großstadt noch Ruhe und Erholung finden, wobei die Bewegung an der frischen Luft ganz erheblich zur Gesundheit beiträgt.

Für Familien mit ihren Kindern in oft zu engen Wohnungen, wird der Bewegungsraum im Garten ganz wesentlich erweitert. Wir haben in unseren Anlagen mehrere Spielplätze errichtet, wo unsere Kinder herausgelöst vom Großstadtverkehr spielen können. Ebenso halten wir an den Wochenenden und Feiertagen in den Sommermonaten unsere Anlagen für die Allgemeinheit geöffnet.

Viele ausländische Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt haben sich in unseren Verein gut eingelebt und leben friedlich miteinander in guter nachbarschaftlicher Beziehung.

Der Vorstand und seine Mitglieder müssen sich stets vor Augen halten, dass die Gestaltung der Gärten den Vorgaben der kleingärtnerischen Nutzung entsprechen, wobei der Erholungswert heute beim Aufenthalt im Garten hoch angesiedelt werden soll.

Es gilt heute mehr denn je den Bestand an wertvollen Gartenland vor dem Zugriff für städtebauliche Maßnahmen zu schützen, da in den Städten Bauland äußerst knapp und teuer geworden ist.

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